Ischialgie - Was tun?
Der medizinische Begriff Ischialgie umfasst eine Reihe von Beschwerden, die vom Ischiasnerv ausgehen. Beim Ischiasnerv handelt es sich um den längsten und zugleich dicksten Nerv im menschlichen
Körper. Er verläuft vom unteren Rücken (etwa in Hüfthöhe) bis hinunter in die Füße. Demzufolge ist der charakteristische Ischias-Schmerz entlang dieser Nervenbahn zu spüren. Eine Ischialgie,
umgangssprachlich häufig nur Ischias genannt, ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Charakteristisch sind ziehende Schmerzen sowie Schmerzen, die wie ein Stromschlag durch den Körper schießen.
Weitere typische Symptome sind neben Kribbeln auch Taubheitsgefühle bis hin zu Lähmungserscheinungen. Dabei ist die Beweglichkeit meistens stark eingeschränkt.
Probleme im Bereich des Ischiasnervs können vielfältige Ursachen haben. Häufig sind sie auf Muskelverspannungen, blockierte Wirbelkörper oder Schädigungen der Bandscheiben wie beim Bandscheibenvorfall, Entzündungen oder degenerative Verschleißerscheinungen zurückzuführen. Wie viele Funktionsstörungen des Bewegungssystems resultieren sie überwiegend aus Faktoren wie einseitige Belastungen, mangelnde Bewegung, ungünstige Bewegungsmuster und Körperhaltungen, die auf Dauer zu muskulären Dysbalancen führen. Aber auch Tumore und Infektionen wie Borreliose kommen als Ursache für Ischias in Betracht.
Die Behandlung der Ischialgie erfordert nur selten chirurgische Eingriffe. Das therapeutische Vorgehen richtet sich nach der Ursache und Ausmaß der Beschwerden. Zunächst sollte die Diagnostik im Vordergrund stehen. Die Behandlung erfolgt immer noch größtenteils mit Schmerzmitteln unterstützt durch physiotherapeutische Maßnahmen. Bei starken und anhaltenden Beschwerden werden zur Diagnostik bildgebende Verfahren wie Magnetresonanzthomographie oder Computertomographie genutzt. Die Diagnose und Behandlung sollte bei Ischialgie möglichst kurzfristig erfolgen, da die Gefahr der Chronifizierung besteht.
Bettruhe ist in der Regel nicht hilfreich oder erforderlich, sondern verlängert häufig den Verlauf der Erkrankung. Nur in der akuten Phase lässt sich eine Ruhephase nicht unbedingt vermeiden. Bei heftigen Schmerzzuständen hilft dann nur die medikamentöse Schmerztherapie, um wieder Bewegung zu ermöglichen. Denn Inaktivität schwächt innerhalb kurzer Zeit die Muskeln und Bänder, die für die Wirbelsäule eine wichtige Stützfunktion haben Schmerzmittel sind häufig wirksam, bekämpfen aber nur die Symptome und nicht die Ursache. Massage, Akupunktur und Akupressur sind erfolgversprechende Behandlungsmethoden, mit deren Hilfe verspannte Muskelstränge gelöst werden können und die Schmerzreduktion effektiv unterstützen. Akupunkturnadeln helfen auch dabei, sogenannte Triggerpunkte zu bearbeiten. Myofasziale Triggerpunkte sind winzige Verhärtungen der Muskulatur, die für Schmerzzustände verantwortlich sein können.
Wichtig ist es ein Therapiekonzept zu erarbeiten bei dem der Patient unter Anleitung lernt, durch Bewegungen, Dehnungen und richtige Körperhaltung die Schmerztherapie zu unterstützen und langfristig optimale Bewegungsmuster zu erlernen. Das ist nicht nur für die akute Erkrankung hilfreich, es wirkt auch vorbeugend. Akupunktur und Massagen wirken sind erprobte und bewährte Behandlungsmethoden.